Die Idee eines Hochbeetes gefällt mir schon lange, warum nicht mit Stroh kombinieren? Ein Hochbeet mit Stroh vereint eine Reihe von praktischen und sinnvollen Vorteilen. Ich habe das schon in anderen Gärten gesehen und war immer von der Idee begeistert. Es sieht einfach sehr schön aus, wenn das Gemüse, die Früchte oder auch die Pilze eher auf einer praktischen Höhe wachsen. Trotzdem möchte ich natürlich nicht zu viel Geld dafür bezahlen, dass mir ein Schreiner extra ein Gestell aus Holz baut, in das ich dann die Strohballen setzen kann. Aber das ist ja auch gar nicht nötig. Online oder auch in Baumärkten gibt es inzwischen jede Menge Angebote, weil die Idee sich schnell weiterverbreitet. Nicht nur für Stroh, sondern natürlich auch für alle anderen Arten von Pflanzen.
Vorteile eines Hochbeetes mit Stroh
Wer nicht mehr ganz jung ist, weiß die bequeme Arbeitshilfe eines Hochbeetes durchaus zu schätzen. Aber das sind nicht die einzigen Vorteile, die ein Hochbett hat. Durch die Umrandung aus Holz wird das Stroh schön in Form gehalten. Außerdem verdunstet das Wasser im Inneren nicht so schnell und die Strohballen müssen nicht so häufig nachgebessert werden.
Auch für allerlei Schädlinge sind die Hochbeete nicht so leicht zu erreichen. Das gilt natürlich auch für Schnecken, die jedoch trotzdem irgendwann den Weg ins Hochbett finden. Aber auch hier ist es leichter das Stroh vor den gefräßigen Gesellen abzuschirmen.
Immer Platz für den Dünger
Ein Hochbeet ist nicht nur hoch, sondern bietet auch in vielen Fällen ausreichend Stauraum. Hier können alle möglichen Utensilien praktisch zwischengelagert werden. Es ist Platz für den Dünger, die Gartenschere, die Gießkanne, Blumentöpfe und das Schneckenkorn. Auch die Tomatenstangen oder den Gartendraht, hier wunderbar unterbringen.
- Schnecken kommen nicht mehr an die Pflanzen heran
- Rückenschonend und angenehm zu bearbeiten
- Stauraum unter der Holzkonstruktion
- Strohhalme sind vor Wind geschützt und fliegen nicht durch die Gegend
- Strohreste können im Hochbeet als neue Erde für das nächste Jahr bleiben
Welche Konstruktion eignet sich?
Natürlich habe ich lange im Internet und in Baumärkten gesucht, bis ich das passende Hochbeet für meinen Balkon gefunden habe. Schließlich soll das Hochbeet einen festen Platz über viele Jahre bekommen. Zu klein sollte es nicht sein, denn mindestens zwei Strohballen nebeneinander müssen hineinpassen. Außerdem möchte ich ein Hochbeet aus Holz, denn das passt zu meinem Balkonboden. Leicht aufzubauen und nicht zu teuer – gar nicht so einfach. Für ein schönes Holzhochbeet mit 70 cm Breite kann man leicht 100,- € bezahlen. Das ist mir zuviel.
Hochbeet: Bei Ebay bin ich fündig geworden
Einen optimalen Hochbeet-Bausatz habe ich bei ebay gefunden. Mein Hochbeet mit Stroh sieht jetzt genau so aus, wie ich mir das vorgestellt habe. Für rund 60,- € habe ich einen Bausatz bekommen, der mit 8 Schrauben kinderleicht zusammengesetzt wurde. Die waren natürlich dabei. Es ist eine einfache Palettenkonstruktion, die aber genau für zwei Strohballen passt. Und ich finde, sie sieht gut aus!
Es ist praktisch, gleich zwei Strohballen nebeneinander zu setzen. Werden hier Früchte oder Gemüse gepflanzt, die sich nicht so gut miteinander vertragen, können Sie trotzdem auf den benachbarten Strohballen wachsen. Durch die getrennten Ballen stören sie sich nicht. Zwei Strohballen nebeneinander eignen sich auch für Pflanzen, die dazu neigen in die Breite zu wachsen. Kürbisse oder Zucchini können wir wunderbar ranken und haben viel Platz, um ihre Früchte auszubilden. Die reifen Zucchini oder Kürbisse können dann ganz kinderleicht geerntet werden.
Die Nässe wird gespeichert
Das Holz alleine würde allerdings nicht lange halten, denn der Regen oder die Erdkrümel müssen aufgefangen werden. Mit einer entsprechenden Plane, die einfach in die Konstruktion getuckert wird, ist auch diese Frage beantwortet. Die Plane war im Bauset dabei und ich habe sie nur noch schnell zugeschnitten. Den Überhang kann ich sogar noch für andere Pflanzenbehälter nutzen. Alles in allem ein Vergnügen, das sich auch preislich lohnt.
Schutz gegen das Wetter
Was ich nun noch mache, ist das Holz gegen das Wetter zu imprägieren. Ich möchte ja viele Jahre lang Freude an meinem Hochbeet haben. Dazu suche ich mir ein Mittel aus, das farblich gut zu meinem Holzboden passt. Sobald ich etwas Zeit habe, wird gepinselt. Der Boden kann auch einen neuen Anstrich vetragen, also ist ein großer Kanister die beste Lösung.
Was taugt ein Hochbeet mit Stroh? Meine Strohballen fallen langsam in sich zusammen, denn der Verrottungsprozess im Inneren macht sie weicher und instabiler. Das ist kein Problem, denn die Strohballen sind zusammengeschnürt und werden bis zur Ernte nicht auseinanderfallen. Trotzdem lösen sich einzelne Halme und ich überlege schon, wie ich im Herbst die Reste meines Strohballenbeetes sichere. Dort entsteht ja fantastische neue Erde, also schwarzes Gold. Das möchte ich auf keinen Fall einfach wegwerfen.
Das Stroh fürs nächste Jahr präparieren
Am Ende des Sommers ist das Stroh in sich zusammengefallen und die Nährstoffe sind von den Pflanzen vollkommen absorbiert worden. Natürlich kann es jetzt einfach auf dem Komposthaufen oder im Bio Müll entsorgt werden. Je nachdem, wie viele Strohballen es sind, können diese auch über die Wintererde gestreut werden oder müssen im Wertstoffhof entsorgt werden.
Ich benutze mein Stroh weiter, es ist viel zu kostbar, um es wegzuwerfen. Manche Ballen sind im Herbst noch so gut erhalten, dass ich sie im nächsten Jahr einfach neu bepflanzt. Natürlich müssen sie wieder kräftig gedüngt werden, um neue Nährstoffe zu erhalten. Dann können Sie eine weitere Saison als Stroh im Hochbeet verbringen. Durch die stabile Holzkonstruktion wird das Stroh zusammengepresst und fällt nicht auseinander. Das Stroh im Hochbeet eignet sich also ganz perfekt für zwei Pflanzenphasen.
Silja erzählt von ihrem Hochbeet
„Ich habe leider keinen Garten und konnte deswegen bisher kaum Gemüse anbauen. Dann habe ich von der Idee gehört, Pflanzen auf Stroh zu ziehen. Leider etwas zu spät, es war schon Sommer und die Pflanzenzeit vorbei. Für das nächste Jahr habe ich mich dann entsprechend vorbereitet und bereits im März beim Bauern vier Strohballen bestellt. Außerdem habe ich mir im Baumarkt zwei Holzkonstruktionen besorgt, und diese als Hochbeet zusammengebaut.
Jeweils rechts und links auf meinem Balkon habe ich die Holzkonstruktionen aufgestellt und das frische Stroh hinein gesetzt. Schon ohne Pflanzen hat das ganze sehr gemütlich ausgesehen. Fast habe ich mich wie in einem Garten gefühlt. Ab März habe ich dann damit begonnen, meine Strohballen mit natürlichem Dünger zu versorgen und regelmäßig zu wässern. Dabei habe ich mich nicht so ganz genau an die Anleitung gehalten, sondern ein bisschen nach Gefühl gearbeitet. Schließlich hatte ich nicht jeden Tag genug Zeit, mich um die Strohballen zu kümmern.
Letztlich war das egal, denn nach ungefähr vier Wochen hatte ich das Gefühl, meine Strohballen waren bereit zum Pflanzen. Im April habe ich wiederum im Baumarkt günstige kleine Pflanzen besorgt und meine Strohballen damit bestückt. Ich hatte Tomaten, Paprika, zwei Kürbisse, ein paar Gewürze und Gurken. Zum Ranken habe ich jeweils Tomatengitter am Hochbeet befestigt. Das sah richtig schön aus.
Die Pflanzen alle sofort angegangen und gewachsen. Ich konnte dabei zusehen, wie sie größer und größer wurden und langsam auch das Rankgitter überwucherten. Besonders schön waren die beiden Kürbisse, die herrliche Blüten ausbildeten und dann kleine orange Früchte. Aber auch die Tomaten sahen herrlich aus. Ich freute mich schon sehr auf die erste Ernte. Ca. alle zwei Wochen habe ich ein bisschen nach gedüngt. Gegossen habe ich nach Bedarf, je nachdem wie das Wetter war.
Als ich dann die ersten Früchte ernten konnte, haben wir daraus ein großes Fest gemacht. Meine besten Freundinnen sind zu Besuch gekommen und wir haben auf dem Balkon den Grill aufgestellt. Mit den Tomaten und den Paprikaschoten haben wir ein leckeren Salat gemacht und uns dazu Fisch gegrillt. Es hat fantastisch geschmeckt, auch weil ich eben viele Wochen auf den Ertrag gewartet habe. Natürlich war nach der ersten Ernte noch nicht Schluss. Bis tief in den Herbst hinein konnte ich immer noch Tomaten und Paprika ernten.
Im nächsten Jahr habe ich mir vorgenommen, zusätzlich noch Salat einzupflanzen und in einem großen Kübel Kartoffeln zu züchten. Ich stelle mir vor, dass sich mehrere Mahlzeiten nur mit meinem eigenen Obst und Gemüse zustande bringe. Natürlich lade ich dazu immer meine Freunde ein, damit wir uns gemeinsam an dem tollen Erlebnis freuen können. Die Hochblätter sind mein ganzer Stolz und ich werde sicherlich keinen Sommer mehr verbringen, ohne sie zu bepflanzen.“
Tom wird Gärtner
„Wir haben hinten im Garten, in der allerhintersten Ecke, ein Hochbeet mit acht Strohballen aufgebaut. Ich wollte meinen Kindern beibringen, wo das Gemüse herkommt. Sie sollen Spaß und Freude an der Natur haben und das Essen zu schätzen wissen. Jeder aus der Familie bekam also zwei Strohballen und konnte diese bepflanzen, womit er wollte. Julian, unser ältester, hat sich für Erdbeeren entschieden. Er ist ein Süßmaul und mag kein Gemüse.
Paula liebt Salat, auch wenn das komisch klingt. Für sie haben wir Salatbänder besorgt, die dann auf die Strohballen gelegt und mit etwas Erde bedeckt wurden. Von dem Salat haben wir den ganzen Sommer bis in den Herbst hinein gegessen. Paula war unglaublich stolz darauf, dass fast jeden Tag etwas von ihrem Strohballen bei uns auf den Tisch kam.
Meine Frau ist eher die Tomatenfraktion. Sie hat auf ihren zwei Strohballen sechs verschiedene Tomatenpflanzen angepflanzt, sodass wir ebenfalls den ganzen Sommer hindurch immer rote Früchte hatten. Dabei hat sie Kirschtomaten, Eiertomaten und schwarze Tomaten gemischt, sodass nicht alle gleichzeitig reif wurden.
Ich selber habe Kartoffeln in die Strohballen gesteckt. Ich liebe Kartoffeln und wollte schon immer mal meine eigenen Essen. Also habe ich ein paar alte, gekeifte Kartoffeln aus dem Gemüsefach genommen und sie einfach in die Strohballen gepackt. Strohballen vier Kartoffeln. Nach einiger Zeit ist das Kartoffelkraut gewachsen und nach rund drei Monaten konnte ich die ersten eigenen Kartoffeln ernten. Was für ein Festmahl!
Die Strohballen in den Hochbeeten waren ein voller Erfolg. Das werden wir jetzt vermutlich jedes Jahr machen, bis die Kinder keine Lust mehr darauf haben. Ich kann mir allerdings vorstellen, dass sie sich ein eigenes Gemüse gewöhnen und später selber welches ziehen möchten. Das wäre ein toller Erfolg!“