Es ist Anfang Februar und so langsam freue ich mich auf den Frühling und die Wiederbelebung meines Strohballengartens. Bereits im letzten Herbst und auch im Winter habe ich von einigen Früchten oder Gemüsesorten Samen getrocknet und diese im Kühlschrank eingelagert. Daraus möchte ich nun meine Setzlinge selber ziehen, um nicht allzu viel Geld ausgeben zu müssen. Am allerbesten funktioniert das in einem leeren Eierkarton. Heute beginne ich und fülle den ersten Eierkarton mit etwas feuchter Erde aus dem Garten.
Im Kühlschrank haben die Samen überwintert
In einem kleinen Glasfläschchen habe ich meine Samen im Kühlschrank aufbewahrt. Ich beginne heute damit, das erste Fläschchen aus dem Winterschlaf zu holen, um meine eigenen Setzlinge selber zu ziehen. Bei diesen Samen handelt es sich um eine Eigenproduktion. Dafür habe ich die Samen von den Früchten des letzten Jahres aus dem Fruchtfleisch gewaschen und auf einem Küchenpapier ein paar Tage trocknen lassen. Damit werde ich nun meine Setzlinge selber ziehen.
Ich beginne mit Tomaten und Kürbissen
Die kleinen Samen habe ich von sehr süßen und leckeren Cocktailtomaten geerntet. Diese Tomaten waren im letzten Sommer wunderbar gewachsen und ich hatte eine reichhaltige Ernte. Fast jeden Tag konnten wir unseren eigenen Salat mit Tomaten bereichern.Die großen Samen stammen von einem Hokkaido Kürbis. Dieser Kürbis kann mit der Schale verarbeitet werden. Meistens mache ich daraus eine leckere Suppe, aber manchmal schneide ich den Kürbis auch in Scheiben und röste ihn im Backofen. Das schmeckt wie Chips, nur mit viel weniger Kalorien.
Die Samen werden eingepflanzt
In meinen Eierkarton gebe ich pro Mulde ungefähr einen gehäuften Esslöffel Erde und darauf 2-3 Samen. Nicht alle Samen werden zu kleinen Pflanzen, sodass die Überbevölkerung hier völlig in Ordnung ist. Anschließend nehme ich eine Sprayflasche und bessere die Samen. Wer seine Setzlinge selber ziehen möchte, muss sie pflegen. Die kleinen Samen brauchen Wärme und Feuchtigkeit. Das bekommen sie auf der Fensterbank in der Sonne oder unter einer Frischhaltefolie, die mit Löchern versehen ist.
Eine Beschriftung der Setzlinge macht Sinn
In den nächsten Tagen weiß ich noch ganz genau, was in meinem ersten Eierkarton gepflanzt ist. Sobald ich jedoch einen zweiten und einen dritten hinzufüge oder zwei Wochen vergangen sind, habe ich es mit Sicherheit vergessen. Damit das nicht passiert und ich später die kleinen Pflänzchen auch richtig umpflanzen kann, beschriftete ich meine Setzlinge. Jetzt kann nichts mehr schief gehen.
Mini Gewächshaus kostet ca. 10 Euro
Neben meinen Eierkartons habe ich mir auch noch ein Mini-Gewächshaus zugelegt. Das hält einige Jahre und ich kann ziemlich viele Setzlinge darin heranziehen. Das Modell gibt es auch noch günstiger, es ist dann aber sehr dünn und wackelig. Um die Samen einzusetzen, benötigt das Zimmer-Gewächshaus noch etwas Erde. Natürlich geht das Heranziehen mit guter Anzuchterde. Die wird in kleinen Häufchen in die einzelnen Parzellen gehäuft und dann schon gewässert. Einfacher und leichter geht es mit fertigen Erd-Pads, die in die Fächer gelegt und dann gewässert werden.
Ich bin faul und nehme Quelltabletten
Solche Quelltabletten sind sehr praktisch, und in einer Packung sind meistens rund 100 Stück. Sie haben eine kleine Vertiefung in der Mitte, in die der Samen einfach hineingelegt wird. Da ich in diesem Jahr so wenig Setzlinge wie möglich kaufen möchte, investiere ich gerne etwas Geld in die Anzucht. Rund zehn Tomatenpflanzen habe ich bereits angesetzt – für meine drei Gewächshaus-Strohballen gerade genug. Hier habe ich also schon einiges an Geld eingespart durch das Selberziehen der kleinen Pflanzen.
Hokkaido Setzlinge unterm Pflanzenlicht
Seit ungefähr 10 Tagen beobachte ich jetzt täglich meine kleinen Setzlinge. Es sind die ersten, sicher werden noch weitere folgen. Nachdem es doch wieder etwas kälter geworden ist, und die Sonne auch tagsüber nicht besonders viel scheint, habe ich meinen Setzlingen eine Kur verschrieben. Die beiden Hokkaido setzlinge, die Tiger Tomaten und der Weißkaol dürfen 18 Stunden pro Tag unters Licht. Ich bescheine sie mit einer Pflanzenleuchte – und das bekommt ihnen sehr gut. Beide Hokkaido Kürbis Setzlinge bekommen schon Blatt drei und vier, sehen kräftig aus und haben schöne, grüne Blätter. Die Hokkaido Kürbis Setzlinge sind kräftig. Ich freue mich schon darauf, sie nächsten Monat ins Stroh zu setzen.
Etwas Wasser, viel Licht und eine Zeitschaltuhr
Damit meine Pflanzen viel Licht bekommen, und ich nicht nachts aufstehen muss, habe ich an die Pflanzenleuchte eine Zeitschaltuhr angeschlossen. Zuverlässig „beleuchtet“ sie nun im 6 / 18 Rhythmus die kleinen Setzlinge. Dere Vorteil ist
Die Setzlinge bekommen genügend Licht, ohne auszutrocknen, denn die Leuchte besteht aus LEDs. Die Setzlinge „spargeln“ nicht, sondern wachsen langsam und gleichmäßig. Wenig Licht führt häufig dazu, dass die kleinen Pflanzen lang und dünn werden und irgendwann umkippen. Ich habe Spaß, sehe jeden Tag die Fortschritte und freue mich. Und darum geht es ja schließlich!