Jetzt säen! Es ist nicht mehr lange, bis der Frühling endgültig ausbricht. Schon die letzten Tage war es teilweise richtig warm. Allerdings müssen wir mit dem Auspflanzen auf die Strohballen noch ein bisschen warten, am besten bis nach den Eisheiligen. Trotzdem können wir jetzt natürlich schon etwas tun. Jetzt ist genau der richtige Zeitpunkt zum säen.
Mache meine Fehler nicht nach
Wie säest du am besten? Ich habe in den letzten Jahren Vieles ausprobiert und auch einige Fehler gemacht. Hier habe ich dir meine Tipps zusammengestellt, wie deine Samen garantiert schon nach einigen Tagen aus der Erde heraus wachsen. Dazu brauchst du weder viel Geld noch viel Zeit, es ist alles ganz einfach.
Das brauchst du zum Säen
Am besten schaust du mal in deiner Küche oder im Altpapier nach, was ist da so alles gibt. Vielleicht findest du kleine Pappschalen, in denen du Tomaten gekauft hast. Oder du hast Plastikbecher vom Joghurt aufgehoben oder eine Styroporverpackung vom letzten China essen, also von deiner Bestellung. Die solltest du unbedingt aufheben, denn sie eignet sich fantastisch zum Vorziehen von Pflanzen. Hier ist eine kleine Liste, die du sicher noch erweitern kannst.
- Pappschalen
- Styroporschalen
- Plastikbecher vom Joghurt
- Anzuchterde oder Aussaaterde
- Pflanzendusche
- Pflanzenlicht (wenn du magst)
So bereitest du alles vor
Nimm einen deiner ausgewaschenen Joghurt-Becher und schneide ihn in daumenbreite Streifen. Hier kannst du jetzt mit einem wasserdichten Stift notieren, welche Samen in der Schale wachsen. Mach das unbedingt, denn auch wenn man denkt, man wüsste genau wo was drin ist, vergisst man das wirklich ganz schnell.
Denke an die Löcher in den Schalen
In alle anderen Becher und Schalen machst du nun auf der Unterseite mit einem Stift oder einer Schere (oder mit einem Lötkolben) einige Löcher. Das ist wichtig, damit überflüssiges Wasser abfließen kann und deine Wurzeln nicht schimmeln. Ich stelle meine Pflanzen scheint dann immer auf ein Tablett, in das ich nach und nach ein bisschen Wasser gießen kann. So saugen sich die Pflanzen von unten satt und ertrinken nicht.
Anzuchterde macht Sinn
Ich habe immer gedacht, dass jede Erde für Samen o. k. ist. Doch leider stimmt das nicht. Seit ich Anzuchterde benutze, und davon brauchst du wirklich nicht viel, keimen meine Samen viel schneller und besser. Im März gibt es diese Erde zum Beispiel bei Aldi ganz günstig, ein Sack reicht für tonnenweise Samen. Anzuchterde ist nicht zu nährstoffreich, sodass du sie später auch ergänzen musst. Für die kleinen Minipflänzchen ist es aber genau das richtige.
Übrigens: Je älter dein Saatgut ist, desto länger dauert das Keimen.
Jetzt säen!
Du füllst nun deine Schalen und Becher 5-10 cm hoch mit Anzuchterde und gibst dann im Abstand von 5 cm deine Samen hinein. Bröckele noch ein bisschen Erde darüber und befeuchtet das Ganze gut mit einer Pflanzenspritze. Es kann nicht schaden, wenn du eventuell vorhandene Deckel, zum Beispiel bei der Styroporschale, schließt. Halte nun deine Gefäße feucht, indem du jeden Tag morgens und abends ein bisschen Wasser darauf sprühst. Ich verspreche dir, es dauert in der Regel keine Woche, bist du die ersten zarten Pflänzchen siehst.
Kartoffeln im Sack
Ich bestelle übrigens regelmäßig Lebensmittel bei Marley Spoon und nutze dann die enthaltenen biologisch abbaubaren Säcke zur Kartoffelzucht. Einfach etwa zur Hälfte Erde rein und eine Kartoffel reindrücken mit den Keimspitzen nach oben. Sobald die ersten Blätter zu sehen sind, wird wieder mit Erde aufgefüllt. Das machst du solange, bis der Sack bis oben mit Erde voll ist. Nun kann die Kartoffel in Ruhe wachsen und viele kleine Baby-Kartoffeln erzeugen.
Sei geduldig und warte
Wenn du das Gefühl hast, deine Pflänzchen sind etwas stabiler geworden, brauchen sie auch etwas mehr Platz. Stehen sie sehr dicht aneinander, solltest du sie unbedingt noch einmal umpflanzen und nun auch etwas düngen, ehe sie dann nach den Eisheiligen auf die Strohballen kommen. Auch dazu kannst du alte Joghurtbecher nehmen, nun planst du aber immer nur eine Pflanze pro Becher. Ich finde es auch ganz witzig, die kleinen Pflänzchen in Stücke einer Küchen-Papier-Rolle umzutropfen. Diese kannst du später als Ganzes in die Strohballen eindrücken. Du musst dir dann die Finger gar nicht mehr dreckig machen.
Welche Pflanzen möchtest du aussehen?
Da sind deiner Fantasie überhaupt keine Grenzen gesetzt. Du kannst auch beispielsweise eine gekaufte Tomate in Scheiben schneiden und diese dann in deine Pflanzengefäße legen. Auch diese gekauften Tomaten werden aller Voraussicht nach wunderbar keimen. Dann weißt du ganz genau, welche Tomaten am Ende dabei herauskommen werden.